Grüne unterstützen SPD-Landrat Florian Töpper „größtmöglich“

von links: Die beiden Grünen Kreissprecher Ayfer Rethschulte und Johannes Weiß, Landrat Florian Töpper (SPD), MdL/Grüne Paul Knoblach, Foto Hannes Helferich

09. April 2019

2012 war Florian Töpper neben seiner Sozialdemokratischen Partei auch von den Grünen als Landratskandidat nominiert worden. Wir wissen: Mit Erfolg. Bei der nächsten Wahl im Jahr 2020 will Töpper wieder kandidieren und die Grünen wollen dem SPD-Mann erneut zu einer dann zweiten Amtszeit verhelfen. Dieses Mal allerdings wird Töpper nicht auch Kandidat der Grünen sein, aber er kann mit „der größtmöglichen Unterstützung“ der Grünen rechnen.

Das sagten die beiden Sprecher des Grünen Kreisverbands, Ayfer Rethschulte (Schweinfurt) und Johannes Weiß (Werneck) ebenso zu wie das für die Kreistagsfraktion deren Sprecher Walter Rachle (Sennfeld) und der Landtagsabgeordnete Paul Knoblach taten, in dessen Biohof in Garstadt die Demonstration der Geschlossenheit im Beisein etlicher weiterer grüner und roter Mandatsträger über die Bühne ging. Als weiteres Symbol für das fortgesetzte Miteinander überreichte die Schweinfurter Stadträtin Rethschulte dem Landrat ein rot-grünes „Sträußchen“, bestehend aus Radieschen, Bärlauch, Rucola, Schnittlauch und Petersilie.

Dass die Grünen Töpper nicht erneut nominieren hat einen einfachen Grund: Nächstes Jahr findet anders als bei der letzten Wahl gleichzeitig auch die Kreistagswahl statt, bei der beide Parteien getrennt um möglichst viele Sitze ringen. Töpper wird dabei wohl den Spitzenplatz der SPD-Liste einnehmen, weshalb sich die Grünen bei einer Mitgliederversammlung vor kurzem zwar gegen eine wieder gemeinsame Nominierung, aber sehr wohl für „Hilfe mit ganzem Herzen und mit allen Kräften“ (Rethschulte) aussprachen.

Rethschulte und Rachle lobten Töppers Arbeit in den zurückliegenden sechseinhalb Jahren, die das Klima im Landkreis deutlich verändert habe. Zu Zeiten von Töppers Vorgänger hätten Angst, Missgunst und Unzufriedenheit geherrscht. Unter Töpper habe sich das rasch geändert, erklärte Rachle, der die Zusammenarbeit mit dem Landrat gut nannte, wenn die Grünen auch nicht alle Forderungen und Wünsche hätten umsetzen können. Als maßgeblichen Grund dafür nannte der Grüne Kreisrat, dass Töpper mit 30 Kreisräten der CSU und zwei der FDP „arbeiten musste“ und ihm CSU-Fraktionschef Friedel Heckenlauer die „Arbeit oft schwer gemacht und bei mancher Petitesse das Haar in der Suppe gesucht“ habe.

Töpper habe aber in seiner ersten Amtszeit nicht nur transparente Strukturen eingeführt, alles sei in kollegialem Ton, mit Freundlichkeit und einer Abgeklärtheit passiert, um Eskalation gar nicht aufkommen zu lassen. „Wir können uns auf Dich verlassen, deshalb bist Du wieder unser Landratskandidat“. Und Rehtschulte ergänzte: „Die Menschen freuen sich, Dich zu sehen und sind begeistert, dass Du ihr Landrat ist“.

Töpper bestätigte die neue Konstellation im Wahljahr 2020, zeigte sich aber zufrieden, dass die Grünen ihm die „größtmögliche Unterstützung“ zugesichert hätten. Sein damaliger Slogan, der Landrat für alle zu sein, sei anfangs belächelt worden. Er habe aber so gehandelt, wie er sich das vorgenommen habe, sachlich, unabhängig, bei klarer Positionierung parteiübergreifend und verbindlich zu handeln. „Das hat dem Landkreis gut getan“, sagte Töpper. Er wolle und werde auch weiterhin Optimismus ausstrahlen, wolle weitere sechs Jahre der Landrat für alle sein, „ich mache das Amt gerne“. Er freue sich, dass die Grünen ihm bei der Wiederwahl helfen.

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